Im Raum Deutschland-Österreich-Schweiz (DACH) setzen circa 6.400 Unternehmen mit mindestens 250 Mitarbeitern ungefähr 7.370 Mitarbeiterzeitschriften ein. Dies ermittelte die Corporate Publishing Basisstudie 03, die auf 318 Einzelinterviews mit Entscheidern im Corporate Publishing basiert [1]. An anderer Stelle kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass sieben von zehn Unternehmen ihre Printmedien um digitale Formate ergänzen. Ein Blick in die Praxis von Mitarbeiterzeitschriften bestätigt diese Aussage.
Die Commerzbank veröffentlicht mit der Ausgabe 1/2013 das Mitarbeitermagazin »Commerzbanker« als App im App-Store; zugänglich auch für Externe. Die MAZ wird parallel gedruckt und als E-Book im Intranet publiziert. Die Firmenleitung wendet ihre Multikanalbank-Strategie auch auf die interne Kommunikation an und lässt die Mitarbeiter entscheiden, wann, wo und wie sie ihre Mitarbeiterzeitschrift lesen. Laut Chefredakteur Oliver Nyul haben bislang 15 Prozent der Mitarbeiter die Printausgabe abbestellt.
Bereits seit Juni 2011 erhalten die Angestellten der ING-DiBa ihre MAZ »intern« auch als App. Begünstigt wurde dieser Schritt dadurch, dass die Mitarbeiter im Jahr zuvor ein iPad erhalten hatten. Für Chefredakteurin Janine Krönung ist wichtig, dass das iPad den »Mit-nach-Hause-nehm«-Effekt gewährleistet, der begünstigt, dass sich Mitarbeiter im persönlichen Umfeld intensiver der MAZ-Lektüre widmen. Die erste iPad-Ausgabe wurde von 18 Prozent der Mitarbeiter heruntergeladen. [2]
Beiersdorf unterhält ein Angebot im Intranet, das sein überarbeitetes Mitarbeitermagazin »face-to-face« mit Videos, Fragebögen und Hintergrundinformationen verlängert [3]. Ähnlich crossmediale Verzahnungen existieren bei Bosch, wo ein weltweites Online-Nachrichtenportal und eine Forums-Plattform die etablierte Mitarbeiterzeitschrift Bosch-Zünder ergänzen [4]. Bei der Deutschen Bahn informiert ein Online-Newsletter zusätzlich zur gedruckten DB Welt über 50.000 Mitarbeiter im Ausland [5]. OSRAM-Mitarbeiter erhalten nach dem Relaunch die Mitarbeiterzeitung »Prisma« auch als E-Journal im Intranet [6].
Dem Trend zur digitalen Erweiterung der Medienfamilie in der internen Kommunikation folgt auch der jährlich vergebene inkom.Grand Prix: Seit 2009 exisitiert die Rubrik Intranet. Im Jahr 2012 wurden zusätzlich E-Magazine ausgezeichnet.
[1] Corporate Publishing Basisstudie 03 – Unternehmensmedien im Raum DACH, Zürich/München, zehnvier GmbH, Juni 2012, Seite 20
[2] »Eine iPad-App weckt Emotionen«, in: prmagazin, www.prmagazin.de/meinung-analyse/interviews/k2-interview-eine-ipad-app-weckt-emotionen.php
[3] »Kommunikation mit Blickkontakt – Beiersdorf face-to-face« in: CP Watch 2008–2012, Deutsche Post Presse Services, Seite 235
[4] »Bosch-Zünder im neuen Look« in: CP Watch 2008–2012, Deutsche Post Presse Services, Seite 26
[5] »DB Welt: KircherBurkhardt behält Etat« in: CP Watch 2008–2012, Deutsche Post Presse Services, Seite 59
[6] »Neues Konzept und frisches Design für die »Prisma« von Osram« in: CP Watch 2008–2012, Deutsche Post Presse Services, Seite 11
Die App der Mitarbeiterzeitschrift der Commerzbank steht auch Externen zur Verfügung